Antidepressiva bei Schlafstörungen

Medikamte gegen Tagesmüdigkeit

Stimulanzien

Medikamente gegen Tagesmüdigkeit, sogenannte Stimulanzien, dienen dazu bei Erkrankungen die mit einer erhöhten Tagesschläfrigkeit einhergehen, Müdigkeit und Einschlafattacken zu verhindern. Sie sollten nicht dazu dienen bei „eigentlich“ gesunden Personen, die aufgrund von Schlafmangel tagsüber müde sind, Wachheit zu produzieren. Bei dieser Personengruppe führen Stimulanzien langfristig in ein unangenehmes Wechselspiel zwischen Aufputschmitteln und Einschlafmitteln.

Letztlich geht man mit jeder Einnahme eines stimulierenden Medikamentes eine Schuld ein, die irgendwo beglichen werden muss. Dies gilt letztendlich auch für Patienten, die zum Beispiel an Narkolepsie leiden. Man kann damit allerdings imperative Einschlafattacken, Müdigkeit und Aufmerksamkeitsstörungen zu ungewünschten Zeiten verhindern. Das heißt aber auch, dass ich im Anschluss eine ausreichende Ruhephase benötige. Die Anwendung von Stimulanzien gehört daher in die Hand eines erfahrenen Arztes, der die Medikamentengabe begleitet und gut mit dem Patienten abspricht. Es ist immer ein ganzheitlicher Therapieansatz zu wählen (Tagesstrukturierung , Ernährung, Bewegung etc.) in den auch eine Stimulantien Gabe integriert wird.

Eines der ältesten und am weitesten verbreitete Stimulanz ist Koffein. Man kann es in Form von Kaffee, Cappuccino oder auch Tabletten etc. zu sich nehmen und es erhöht den Wachheitsgrad. Viele Menschen trinken am Tag reichlich Kaffee, ohne den sie gar nicht existieren können. Die negativen Folgen sind oft erschwertes Einschlafen und ein gestörter Nachtschlaf. Das setzt unter Umständen einen Endloskreislauf in Gang, da man ja am nächsten Tag die Tagesmüdigkeit ausgleichen muss.

Das gleiche gilt für Zigaretten. Auch Zigaretten haben durch das Nikotin in Form eines komplexen Wirkmechanismus zunächst einen stimulierenden, wachmachenden und appetitzügelnden Effekt, der sich über die Jahre bei chronischem Konsum reduziert. Erst wenn man aufhört zu Rauchen, bemerkt man die Konsequenz. Abgesehen von dem hohen Suchtfaktor fehlt dann die stimulierende Wirkung. Die meisten Patienten merken dies in Form einer Gewichtszunahme und spüren eine Zeit lang den fehlenden stimulierenden Effekt.

Aus der Gruppe der Weckamine ist Methylphenidat (z.B. Ritalin) das derzeit am häufigsten eingesetzte Stimulanz. Es wirkt geistig und körperlich anregend und unterdrückt Müdigkeit und hemmt den Appetit. Bis 1971 war es rezeptfrei. Inzwischen unterliegt es einer verschärften Verschreibungspflicht. Man kann es nutzen, um bei organischer Tagesmüdigkeit den Patienten vor unerwünschten Einschlafattacken zu schützen. Es unterliegt allerdings auch einem gewissen Wirkungsverlust und sollte deshalb mit Bedacht eingenommen werden.

In den letzten Jahren hat Methylphenidat durch seinen Einsatz beim ADHS Syndrom einen wahren Verkaufsboom erlebt und wird heute aus meiner Sicht, viel zu kritiklos bei allen Arten von Leistungsstörungen bei Kindern eingesetzt. Es mag Indikationen für den Einsatz bei manchen Kindern geben. Aber auch hier gilt der Satz. Seien Sie sehr kritisch, denken Sie ganzheitlich (Familiensystem, circadiane Störungen, ausreichend Schlaf, Bewegungsarmut etc.) und lassen sich von einem spezialisierten Arzt ausführlich beraten.

Ein in den achtziger Jahren entwickeltes Medikament gegen Tagesmüdigkeit ist Modafinil (z.B. Vigil). Es unterscheidet sich in seiner Molekülstruktur von den Amphetaminen, wirkt aber auch stimulierend auf die Psyche. Es ist inzwischen nicht mehr betäubungsmittelpflichtig. Auch dieses Medikament sollte nur bei organischen Hypersomnien z.B. Narkolepsie eingesetzt werden. Der Einsatz beim Schlaf-Apnoesyndrom ist nicht sinnvoll. Auch hier gilt das Prinzip, wie bei jedem Stimulanz- es muß im Anschluß für Erholungsphasen gesorgt werden.

Ein sehr neues, erst im August 2016 zugelassenes Medikament ist Pitolisant (Wakix) ein in den Histaminstoffwechsel eingreifendes Medikament, welches nach Studienlage Tagesmüdigkeit bei Narkolepie Patienten deutlich reduziert. Es hat ein jedem Fall einen anderen zentralen Wirkmechanismus als die bisher üblichen Stimulantien und es reicht eine tägliche Einmalgabe. Auch für dieses Medikament, wie für alle anderen auch, wird gelten, dass die Wirkung bei Einnahme vom Patienten individuell genau beobachtet werden sollte und eine exakte Nutzen Risikoabwägung erfolgen sollte.

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